PRESSE

Feuerwehrübung im Steinmetzbetrieb

 Die Freiwillige Feuerwehr hat eine spektakuläre Rettungsaktion im Alten Pfarrhaus geprobt: Vier Personen mussten gerettet und einen Brand in der Steinmetzwerkstatt und Wohnung gelöscht werden. Michael Reiser und Karl-Heinz Voggel haben die Probe vorbereitet und geheim gehalten. Es sei wichtig, dass Kommandant, Zugführer und Mannschaft nicht wissen, welche Art Einsatz sie erwartet, damit sie sich nicht vorbereiten können, erklärte Kommandant Frank Seeger.

 

Ein Mal im Jahr gibt es eine größere Probe des Löschbezirkes 2 - Rulfingen-Rosna – zusammen mit der Stadt-Abteilung. Nach dem gelungenen Einsatz trafen sich die Feuerwehrleute am Gerätehaus und verbrachten zusammen einen geselligen Abend. Grillmeister Manuel Waldraff versorgte bestens die große Gruppe. Kommandant Seeger und die Organisatoren Voggel und Reiser lobten den Ablauf des Einsatzes und dankten Christoph Stauß für die Bereitstellung des Alten Pfarrhauses und der Werkstatt als Einsatzort. Insgesamt waren über 30 Feuerwehrleute und sechs Fahrzeuge vor Ort.

 

Der Einsatz war eine Herausforderung. Die Organisatoren hatten sich das Alte Pfarrhaus samt Werkstatt ausgesucht, weil es einen hohen Grad an Schwierigkeiten bot. Gegen 20 Uhr setzten sie den Alarm ab: Ein Brand sei in der Werkstatt ausgebrochen, dort befinden sich zwei Personen. Der Brand habe sich bereits im Treppenhaus ausgeweitet: Zwei Personen seien in der oberen Wohnung eingesperrt und müssten über den Balkon gerettet werden. Eine davon habe sich verletzt und sei nicht gehfähig. Komplex an diesem Einsatz sind zum einen die verschachtelte Räume, die nur über die beengte Friedhofseite zugänglich sind und die extreme Höhe des Balkons.

 

Das Einsatzleitfahrzeug kam als erstes mit Blaulicht und Martinshorn angefahren. Sofort machte sich Kommandant Seeger als Einsatzleiter ein Bild der Situation. Dann kam die Drehleiter und positionierte sich unterhalb des Balkons und begann mit der Rettungsaktion: Der Balkon wurde mit der Drehleiter angefahren. Eine der Personen musste auf einer Trage fixiert werden, die am Korb der Drehleiter befestigt wurde.

 

Die Abteilung Rosna kam über die Kirchstraße und die Abt. Stadt über die Hauserstraße und stellte Löschfahrzeuge und Mannschaftswagen ab. Sofort gingen die ersten Atemschutzträger in die Werkstatt, um die Personen zu retten. Der Stapler und weitere Geräte standen ihnen im Weg. Die Werkstatt war voller Rauch. Die Personen wurden schnell gefunden und gerettet. Parallel bereiteten die anderen Feuerwehrleute den Löschangriff vor. Sie brachten den Brand in der Werkstatt bald unter Kontrolle. Auch von der Drehleiter aus wurde der Löschangriff durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Drehleiter bis zu den obersten Dachgaupen reicht. Karl-Heinz Voggel lobte die Rettungszeiten: Die erste Person sei mit der Drehleiter nach vier Minuten gerettet worden, die zweite nach sieben Minuten, die dritte nach neun Minuten. Und die vierte Person hätte im Ernstfall über die Leiter schneller gerettet werden können.

 

Sehr ruhig und souverän haben die Feuerwehrleute zusammengearbeitet. „Der Einsatzleiter koordiniert. Dann ist es wichtig, dass der Zugführer im engen Austausch mit ihm und den Gruppenführern ist und ihre Mannschaft entsprechend leitet“, erklärte Kommandant Seeger. Die Hierarchie werde streng eingehalten. Geprobt werde nach den festgelegten Mustern der realen Einsätzen. Wichtig sei auch, dass von Anfang an die Feuerwehrfahrzeuge richtig aufgestellt werden, damit gearbeitet werden kann, ohne einander zu behindern. Bei dieser Probe zeigte sich, dass die Probleme des niedrigen Wasserdrucks behoben sind. Rulfingen ist direkt an den Mengener Wasserhochbehälter angeschlossen worden, so dass überall ausreichend Druck ist und die Feuerwehr bei Löschangriffen nicht eingeschränkt ist. Kommandant Seeger betonte, es sei wichtig, regelmäßig mit der Stadt-Abteilung zu proben und gemeinsam komplexe Aufgaben zu meistern.